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01.01.2019
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Gemäß Haushaltsgesetz 2018 sind ab 01. Jänner 2019 alle Unternehmen verpflichtet, ihre Rechnungen ausschließlich in elektronischer Form auszustellen, sowie zu empfangen.
Im Hinblick auf diese Neuerung möchten wir Ihnen unseren Empfänger-Code mitteilen:
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ASM-Arbeitskreis Suedtiroler Mittel-, Ober- und Berufsschullehrer/innen
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70 Jahre ASM - Die Anfänge
Am 20. Mai 1955 gegründet, ist der ASM am 20. Mai 2025 70 Jahre alt geworden. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war für die Mittel- und Oberschullehrer Südtirols immer noch kein Stellenwettbewerb ausgeschrieben worden. Auch bei der Anerkennung ausländischer Studientitel stockte es. Im Gegensatz dazu waren 1955 bereits mehr als die Hälfte der Stellen im Grundschulbereich mit planmäßigen Lehrern besetzt.
Die Gründung des neuen Verbandes war also ein Akt der Selbsthilfe, um die Interessen der Mittel- und Oberschullehrer besser wahrnehmen zu können. Auch weil es erhebliche Unterschiede in der rechtlichen Situation der Mittel- und Oberschullehrer gab, war es eine erste wichtige Aufgabe der Vorstandsmitglieder Josef von Aufschnaiter, Heinrich Sterkele und Anton Zelger, gemeinsame Interessen beider Gruppen zu finden. Weiters musste man sich um die rasche Pragmatisierung der Lehrer, um die Bereitstellung von Mitteln für die ASM-Tätigkeit und um die Kontaktaufnahme mit den Fortbildungsinstitutionen im deutschsprachigen Raum kümmern.
Trotz aller Bemühungen des neuen Vorstandes zählte der Verband Ende 1955 erst 40 Mitglieder. Viele Lehrer trauten dem ASM offensichtlich eine Verbesserung der Lage nicht zu. Der Vorsitzende Josef von Aufschnaiter entfaltete nun eine umfangreiche Tätigkeit und stellte jene Bereiche in den Fokus der Aktivitäten des Verbandes, die für die nächsten Jahrzehnte maßgeblich sein sollten:
· Einsatz für die rechtliche und soziale Besserstellung der Mittel- und Oberschullehrer
· Schaffung der Möglichkeiten zur Fortbildung und
· Ausarbeitung von Lehrtexten in jenen Fächern, in denen es keine brauchbaren Lehrbücher in deutscher Sprache gab.
Der drittgenannte Bereich hat heute zwar an Bedeutung verloren, die ersten beiden hingegen bilden bis heute das Hauptaugenmerk unserer Verbandstätigkeiten.
Die rechtlich und soziale Besserstellung der Mittel- und Oberschullehrer sollte in erster Linie durch die Erweiterung der Stellenpläne, die Ausschreibung der größtmöglichen Zahl an Stellen, die Anerkennung der in Österreich und Deutschland erworbenen Lehramtsprüfung als Doktorat und durch die Ausschreibung eines Stellenwettbewerbes in Bozen in deutscher Sprache erreicht werden.
Am am 10. März 1960 wurde ein Sonderwettbewerb ausgeschrieben und in Rom in Form einer mündlichen Prüfung durchgeführt.
Der ASM forderte nun vom Unterrichtsministerium die Ausschreibung eines ordentlichen Wettbewerbs, den Bau neuer Schulen und deren Ausstattung mit Medien, die Ausarbeitung von geeigneten Lehrtexten und die Einstellung eines Experten aus Südtirol im Unterrichtsministerium, der die vielen Mängel beheben helfen sollte.
Im Herbst 1962 erkrankte Josef von Aufschnaiter schwer. Schließlich erklärte sich Josef Strobl von Brixen bereit, den erkrankten Vorsitzenden zu vertreten und den Fortbestand des ASM zu gewährleisten.
Mit der Einführung der neuen Einheitsmittelschule, welche die Lateinmittelschule (eine Auslesemittelschule), die Vorbildungsschule und die Postelementarklassen ablöste, stieg die Zahl der Schüler sprunghaft an. Bis 1963 besaßen nur etwa 7% der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols das Mittelschuldiplom, bei der italienischen Bevölkerung hingegen waren es etwa doppelt so viele. Da es nur wenige Lateinmittelschulen gab, konnten auch nur wenige die Oberschule und später die Universität besuchen. Es wurde versäumt, hier rechtzeitig die erforderlichen Korrekturen vorzunehmen und die Zahl der Stipendien für den Lehrernachwuchs zu erhöhen.
Das Fehlen von Lehrern für die Einheitsmittelschule wurde für die Schulverwaltung und den ASM das große Problem, weil nun Hochschüler und Maturanten eingestellt werden mussten, um den Schulbetrieb überhaupt erst zu ermöglichen.
Der ASM-Ausschuss arbeitete in der Sitzung vom 03.02.1968 eine Reihe von Vorschlägen aus, die verwirklicht werden sollten:
1. Anhebung der Zahl der Stipendien für Hochschüler, die sich auf den Lehrberuf vorbereiteten
2. Schaffung von Universitätskursen im Lande, die auch jenen Lehrern die Möglichkeit bieten sollten, das Studium abzuschließen, welche es abgebrochen hatten
3. Ausarbeitung von günstigen Stundenplänen für jene Lehrer, die beides bewältigen möchten: Studium und Unterricht
4. Ausarbeitung von Kriterien für eine eigene Rangliste der Supplenten
5. Abschluss einer Versicherung, damit Supplenten im Krankheitsfalle nicht mittellos dastehen (sie mussten nach 6 Tagen Abwesenheit entlassen werden).
Zur Verwirklichung der Punkte 2-5 konnte auch der ASM seinen Beitrag leisten. Die Supplenten schlossen sich im Rahmen des ASM zur „Interessengemeinschaft Supplenten auf Zeit“ (ISZ) zusammen. In der Vollversammlung vom 26.10.1968 hoben sie in der einstimmig verabschiedeten Resolution hervor, dass die rechtliche und soziale Sicherstellung der Supplenten die notwendige Voraussetzung für das Bestehen und Gedeihen der deutschsprachigen Mittelschule sei.
Im Schuljahr 1967/68 besaßen von den 277 Lehrern der literarischen Fächer nur 22 und von den 140 Lehrern in Mathematik/Naturwissenschaften nur 11 den vorgeschriebenen Studientitel. Das Schulamt, ASM/ISZ und die Südtiroler Hochschülerschaft ersuchten Assessor Anton Zelger mit Erfolg, eine Studienkommission einzusetzen, die Lösungsmöglichkeiten zum Abbau der Supplenten ausarbeiten sollte. Josef Strobl, Rainer Seberich vom Schulamt und Wolfram Gebert sowie Hans Kirchler als Vertreter der ISZ nahmen Kontakte mit den Universitäten Padua und Innsbruck auf, um zu erkunden, ob von beiden Universitäten Kurse in Südtirol angeboten werden könnten. Viele Gespräche musste die ASM/ISZ/Schulamt Delegation führen, bis die Brixner Supplentenkurse realisiert werden konnten. Die Kurse brachten zwar einen Grundstock an Lehrern für die Mittelschule, doch stieg die Zahl der Supplenten weiter an, weil auch die Oberschüler zunahmen.
Landesrat Anton Zelger, ASM und SH sowie eine Gruppe von Werkstudenten sprachen sich deshalb für die Fortsetzung der Zusammenarbeit der Universitäten Innsbruck–Padua aus. Inzwischen war von Einzelpersönlichkeiten und Verbänden das Südtiroler Bildungszentrum errichtet worden, das ebenso Universitätskurse in Bozen, allerdings nur über die Universität Innsbruck anbot. So entstand eine unklare Situation, welche durch den Beschluss des SVP-Parteiausschusses vom 19.04.1971 verstärkt worden war, der beide Modelle guthieß, aber praktisch die Bemühungen von Ass. Anton Zelger nicht unterstützte. Die Interessengemein-schaft Südtiroler Werkstudenten im ASM musste im Jahre 1973 verbittert feststellen, dass das Modell von Universitätskursen der Universitäten Padua–Innsbruck nicht weitergeführt wurde.
Den Eindruck der Lehrer, dass Verantwortliche von Staat, Land und Gemeinden die Institution Schule zu sehr vernachlässigten, brachte der ASM-Ausschuss bei den ASM-Vollversammlungen der Jahre 1970 und 1971 klar zum Ausdruck. Die Vorsitzende des ASM, Frau Martha Ambach, zeigte anhand von Zahlen die besorgniserregende Zunahme der Supplenten seit 1950 bis zum Jahre 1970/71 auf und wies auf den großen Mangel an Schulräumen hin. Ihre Ausführungen fanden in Südtirol ein breites Medienecho. Der unmittelbare Erfolg hielt sich in Grenzen. Erst in den späten 70er und dann verstärkt in den 80er und 90er Jahren hat die Landesregierung viele neue Schulen gebaut und alte Schulgebäude saniert. Martha Ambach hatte aber die Öffentlichkeit auf den Bildungsnotstand hingewiesen. Für die Ausstattung mit zeitgerechten Medien setzte sich der ASM bei der Landesregierung mit Erfolg ein.
Gründung der SSG
Gerade weil der ASM die Ausschreibung eines ordentlichen Stellenwettbewerbes, die Abschaffung der 6-Tage-Klausel, die Berücksichtigung von Südtirols Schulproblemen bei der Abfassung von nationalen Gesetzen nicht erreichte, er rechtlich die Beratung und Vertretung der Lehrer auch nicht übernehmen konnte, drängten ASM-Ausschussmitglieder und andere, die Gründung einer Gewerkschaft ins Auge zu fassen. Der ASM holte Informationen von bestehenden nationalen Schulgewerkschaften und vom ASGB ein und führte unter den Lehrern eine Meinungsumfrage durch. Er wollte erfahren, wie die Lehrer in der Gewerkschaftsfrage dächten und welcher Gewerkschaft sie sich am liebsten anschließen würden. Da die nationalen Schulgewerkschaften den Anliegen der Südtiroler Mittel- und Oberschullehrer nach wie vor kaum Interesse entgegenbrachten, setzte sich die Überzeugung durch, dass eine selbstständige Gewerkschaft für Südtirols Mittel- und Oberschullehrer geschaffen werden müsse. Im ASM-Ausschuss wurde diese Frage unter dem ASM-Vorsitzenden Heinrich Kofler ausführlich besprochen.
Am 16.01.1973 gründeten ASM-Mitglieder die Gewerkschaft SMG = Südtiroler Mittelschulgewerk-schaft (später in SSG umbenannt). Die zahlreichen Erfolge zeigten, dass die Initiative richtig war und der ASM sich nun stärker der Lehrerfortbildung und der kulturellen Betreuung der Lehrer widmen konnte.
Es gab viele Anliegen, bei denen ASM und SSG intensiv zusammenarbeiteten, so bei der Errichtung des Pädagogischen Instituts, das Landesrat Anton Zelger bereits anlässlich der ASM-Vollversammlung vom 18.01.1975 für die innere Schulreform als sehr wichtig erklärte. Im Jahre 1981 erhielt das Land die Befugnis, eines oder mehrere Institute zu errichten. Der von der Landesregierung erstellte Gesetzentwurf fand aber nicht die Zustimmung des ASM-Ausschusses, der Schulgewerkschaften und des Landesschulrates. Sie legten eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen vor, die bei der Neufassung teilweise berücksichtigt wurden.